Postoperative Wundinfektionen gehören mit einem Anteil von rund 16% zu den
häufigsten nosokomialen Infektionen an deutschen Akutkrankenhäusern [1] und stellen eine der häufigsten Komplikationen
chirurgischer Eingriffe dar. Um dieses Risiko zu minimieren, wird bei
zahlreichen Eingriffen, u. a. bei Fremdkörperimplantation oder bei Vorliegen
patienteneigener spezifischer Risikofaktoren, eine perioperative
Antibiotikaprophylaxe durchgeführt [2]. Entscheidend
für die Effizienz dieser prophylaktischen Maßnahme ist, dass ein wirksamer
Blut-und Gewebespiegel während der Zeitspanne vom Hautschnitt bis zur Beendigung
der Operation gewährleistet ist. Eine ausreichend hohe Konzentration im Gewebe
ist im Allgemeinen durch eine Applikation des Antibiotikums in einem
Zeitintervall von 2 Stunden bis spätestens 30 Minuten vor Operationsbeginn
gewährleistet [3], [4]. Ein
solches Vorgehen wird auch von der Paul-Ehrlich-Gesellschaft und vom Robert
Koch-Institut empfohlen. Eine Ausnahme bildete hierbei die Sectio caesarea, bei
der eine Applikation des Antibiotikums erst unmittelbar nach der Abnabelung des
Neonaten empfohlen wurde, um kindliche Nebenwirkungen zu vermeiden.